Montag, 6. Juni 2011

Soon at home again!

This time I feel like writing in german, this means for my english speaking friends, please use google translator!

Wiegesagt, bald findet man mich wieder in saechsichen Gefilden, genauer gesagt, am 17. Juni landet mein Flug in Frankfurt/Main. Am 5. Juni verlasse ich allerdings Guatemala schon, obwohl ich gern noch ein paar Tage länger bleiben oder meinen Freund mit nach Mexiko nehmen würde.
Aber mein Touristenvisum für Guatemala läuft am 5. Juni mal wieder ab und Nigland hat keinen Reisepass um mit mir nach Mexiko zu kommen. Das heisst, wir müssen uns am 5. Juni auf unbestimmte Zeit verabschieden.

Was ich in diesem Beitrag noch vorhatte, war einige Unterschiede zwischen Deutschland und Guatemala aufzuführen.

Hier gibt es keine Eisenbahn, alles beschränkt sich auf den Bus. Und viele Strecken werden durch die alten Schulbusse aus den USA zurückgelegt. Diese sind total bunt aufgehübscht und haben alle einen Jesusspruch drinnen über der Frontscheibe. Aussen über der Frontscheibe dagegen kann man lesen, welche Strecke der Bus fährt. Doch ab und zu stehen Städte dran, die nicht direkt angefahren werden, sondern man führt zumindest zu einer Kreuzung, von wo man einen anderen Bus nehmen muss, um zum Ziel zu gelangen, was einen nochmal bis zu einer Stunde dauern kann. Des weiteren gibt es in guatemaltekischen Bussen immer einen Fahrer und einen Helfer. Einen Helfer??? Wozu der??? Ja, der hat ganzschün zu tun. Es faengt damit an, dass er immer aus der Tuer brüllt, wo der Bus hinfährt um Gäste anzuwerben. Gibt es Gäste mit viel Gepäck, muss er das auf das Busdach hiefen und festzurren. Beim Runtersteigen fährt der Bus meistens schon wieder, also wird während der Fahrt vorne zur Tür wieder reingeklettert. Er sammelt das Geld ein. Sitze für normalerweise 2 Schüler werden in Guatemala fuer 3 Leute genutzt, Kinder stehen zwischen den Beinen. Der Helfer sorgt dafür, das sich auch Unwillige zu dritt auf die Bank quetschen. An den verschiedenen Dörfern ruft er die Namen der Gemeinden, damit niemand verpasst auszusteigen. Sollte jemand Sachen auf dem Dach haben, steigt der Helfer noch während der Fahrt hoch, um die Sachen schonmal loszubinden. Fuer diese Busse gibt es auch keine festen Haltestellen, Ein- und Ausgestiegen wird, wo man möchte. Dies kann die Fahrtzeit ins Unendliche ziehen..

Letztens war ich auf einer Geburtstagsfeier, wo der 15. eines Mädchens gefeiert wurde. Feiern fangen üblicherweise erst am Abend an. Sind die Geburtstagskinder noch jünger, wird eine Pinata zerschlagen, oder auch zwei, die mit Süßigkeiten gefüllt sind. Danach wird ein Kuchenlied gesungen, in dieser Zeit werden die Kerzen auf dem Geburtstagskuchen ausgeblasen und jeder Gast bekommt ein Stück. Abendessen wird auch verteilt, an alle auf Styroportellern und mit Plastebesteck. Getränke auch in Styroporbechern. Dies wird nach der Benutzung verbrannt. Ich habe auch beobachtet, das einige Gäste gleich nach dem Essen verteilen wieder gehen und die Mahlzeit unangerührt mit nach Hause nehmen. Einige bleiben länger, evtl wurde eine Disco aufgebaut wie bei dem 15. Geburtstag. Wenn nicht, ist nach dem Essen schon alles wieder vorbei. Es kommt auch, wer will. Nicht jeder eingeladene kommt, oder wenn er kommt, dass evtl zu spät und ohne Geschenk und nur zum Essen. Aber das wird den Leuten nicht krumm genommen. Für mich ist das allerdings gewöhnungsbedürftig.

Auch mit dem Pünktlich sein hat man es nicht so. Wenn man sich einen Termin am nächsten Tag ausmacht, heißt das noch lange nicht, dass man auch zu dem Treffen geht. Genauso wenn einem gesagt wird: Ich komme gleich! Da kann man schon mal 3 Stunden und mehr warten. Letztens hatte ich Nigland zum Cucos kaufen geschickt, was so um die 5 Minuten dauert. Nach einer Stunde war er immer noch nicht zurück. Das sollte aber kein Grund sein, um sauer zu werden. Das gleiche, als wir und in Flores treffen wollten, er aber nach der Arbeit erschöpft war und nicht aufgetaucht ist. Daran muss ich mich erst gewöhnen, an den Satz: Ahorita vengo! Ich komme sofort! Nigland frage ich schon immer, in wie vielen Stunden das ist ;)

Bei den Mahlzeiten wird sich auch nicht vor dem Essen `Guten Appetit` gewünscht, sondern sobald jemand fertig ist. Derjenige steht dann vom Tisch auf, bedankt sich und der Rest erwidert ein `Buen provecho`. Auch wird nicht zur gleichen Zeit angefangen, sondern jeder nimmt sich, wann er Hunger verspürt.

Steht man vor dem Haus oder Tor eines Freundes (es gibt natürlich keine Klingeln), wird entweder ewig an die Tür geklopft, oder man pfeift, bis man gehört wird. Das gleiche auf der Straße. Man will einen Freund grüßen, aber er hat sieht einen nicht, wird nicht etwa sein Name gerufen, sondern solange gepfiffen bis er begreift, dass das Pfeifen ihm gewidmet ist.

Soweit so gut, dass die auffälligsten Sachen. Meine 11 letzten Tage auf der anderen Seite der Erde werde ich in Mexiko verbringen, baden gehen, relaxen, noch ein paar Mayaruinen anschauen und mich schon auf Deutschland freuen: mein Bett, Maulwurfkuchen, dunkles Brot, Capoeira, Parks, mein Fahrrad, im Garten mit meiner Mutti wirtschaften, mit meiner Schwester von Angesicht zu Angesicht reden nicht mehr aus dem Rucksack leben usw. Aber ich werde auch Guatemala und den ganzen Tag spanisch sprechen vermissen!!! 

Nachtrag: Ich wollte mit Nigland eine Woche zusammen in Mexiko reisen und zusammen mit ihm Tulum, Playa de Carmen, Chitzen Itza und Cancun erkunden. Leider haben sie ihn nicht über die Grenze gelassen. Jetzt ist mir die Lust am Reisen vergangen und ich würde lieber zurück nach Guatemala oder morgen schon nach Hause fliegen!

1 Kommentar:

  1. Liebe Ina! Vielen Dank für deine Reiseberichte. Aber jetzt freuen wir uns alle auf dich und werden alles mögliche tun um dir die Rückkehr/Umstellung zu erleichtern. Wir erwarten dich und ich brauche dich! Ganz liebe Grüße deine Familie!!

    AntwortenLöschen